FLACHGAUER NACHRICHTEN 07/2014 Seit mittlerweile 27 Jahren wird im Keller eines Seekirchner Reihenhauses traditionelle Innviertler Hausmannskost erzeugt, die bei vielen Gastronomen reißenden Absatz findet.
Es ist ein unscheinbares Reihenhaus in der Seekirchner Hechstraße, einzig eine kleine Laderampe vor der Garageneinfahrt zeigt, dass hier nicht alles ganz normale Reihnehausidylle ist. Wenn man dann aber in die Kellerräume geht, offenbart sich ein unerwarteter Anblick.
„Pro Produktionstag erzeugen wird hier rund 15.000 Knödel mit den klassischen Grammel-, Speck- und Bratfüllungen“, erzählt Desiree Marius-Hofmann nicht ohne Stolz. Angefangen hat ihr Vater Heinz Hofmann – ein ursprünglicher Innviertler – mit der Produktion der runden Köstlichkeiten vor mittlerweile 27 Jahren. Anfangs war alles noch sehr rustikal und klein, sämtliche Knödel wurden per Hand gerollt und im Winter auf der Terrasse zum Kühlen gestellt. Doch wenig später konnte sich der Unternehmer eine japanische Knödelmaschine erstehen, die zudem noch rein mechanisch arbeitet. Eigentlich war diese zwar für die Produktion von asiatischen Reisbällchen vorgesehen, aber nach einigen Umbauarbeiten waren auch die kleinen Innviertler Knödel kein Problem.
Die Maschine gibt es immer noch, „sie ist auch immer noch das Herzstück der ganzen Firma“, sagt Desiree Marius-Hofmann, die mittlerweile gemeinsam mit ihrem Mann Wolfram die kleine Knödelfirma übernommen hat. Zwei bis drei mal pro Woche wird produziert, die restliche Zeit wird die Ware ausgeliefert. Viele Salzburger Gastronomen sind mittlerweile auf das „Knödelgeheimnis“ der kleinen Seekirchner Manufaktur aufmerksam geworden und bieten die Innviertler Spezialitäten erfolgreich auf ihren Speisekarten an. „Vereinzelt verkaufen wir unsere Knödel auch ab Haus“, sagt Wolfram Marius, „aber der absolute Großteil geht an die Gastronomie“.
Nach der Fertigung werden die Knödel direkt im Keller schockgefrostet und warten danach im Kühlhaus auf den Weitertransport. „Natürlich brauchen wir ein bisschen mehr Strom als ein normales Reihenhaus“, sagt das junge Ehepaar schmunzelnd, „aber so dramatisch ist es eigentlich gar nicht“. Der ungewöhnliche Produktionsort wird übrigens nach genau den gleichen Kriterien von den Lebensmittelbehörden überprüft wie jeder andere Lebensmittelproduzent.
Pro Produktionstag benötigen die beiden Knödelmacher rund 120 Füllung pro Sorte. „Da ist es gar nicht mehr so einfach regionale Partner zu finden, die diese Mengen liefern können“, sagt Marius-Hofmann.Nach 27 Jahren ist das Sortiment immer noch unverändert. „Es gab zwar den einen oder anderen Versuch, aber schlussendlich wollen die Menschen die ursprünglichen Innviertler Knödel“, sagt die Seekirchnerin, „das einzige was noch überlegenswert wäre, wäre eine vegetarische Variante, da hören wir immer wieder Wünsche danach.“